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| Bau der Amalienbrücke >>> Seite 1 von 2 |
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Der Bau der Amalienbrücke...
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In Oldenburg wurde der Hunte-Ems-Kanal von zwei Klappbrücken überführt. (Bild oben Amalien-brücke). Die Durchfahrbreite für Schiffe betrug bei der Amalien- und Cäcilienbrücke nur ca. 7 Meter. Der Kanallauf war im Jahre 1856 gebaut worden und hatte auch nur eine Fahrtiefe von 50 cm. Der neue Küstenkanal sollte für Schiffe mit einem Tiefgang von bis zu 3 Metern befahrbar sein. Eine große Herausforderung für das zuständige Wasserstraßenamt.
Bei der Planung gab es deshalb folgende Prämissen: Die lichte Weite der Brücken ergab sich aus der Breite der Schiffe von 10,50 m. Bei dem geforderten zweischiffigen Verkehr und einem Abstand von 2 m von den Spundwänden und den Schiffen ergab sich eine Breite von 27 m. Die Stützweite der Brücke mußte also mindestens 28 m betragen.
Die Höhe der Straße lag bei +3,60 über N.N. und das höchste Hochwasser kam auf +3 N.N. Die Unter-kante der Brücke mußte also bei +7 N.N. liegen um die eine Durchfahrthöhe von 4 m zu erreichen.
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Die Amalien- und die Cäcilienbrücke liegen beide im Stadtbereich Oldenburgs. Wegen der bereits damals engen Bebauung war es nicht möglich die Straßen so hoch anzurampen das eine feste Brücke gebaut werden konnte. Eine Drehbrücke kam wegen eines nötigen Mittelpfeilers nicht in Frage. Eine ein- oder zweiflügelige Klappbrücke schied aus weil die Gegengewichtsarme zu viel Platz beanspruchten. Aus diesen Gründen entschied man sich zum Bau zweier Hubbrücken.
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Die Amalienbrücke wurde als erste errichtet. Nachdem alle Pläne und Berechnungen vorlagen, wurde die Brücke am 2. November 1925 ausgeschrieben. Das beste Angebot unterbreitete die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg (MAN). Sie schlug vor, die Brücke in Blechträgerkonstruktion mit an Seilen hängenden Gegengewichten in den Türmen zu errichten. Den gesamten Mechanismus hat die MAN in ihrem Werk Gustavsburg bei Mainz hergestellt und anschließend in Oldenburg eingebaut. Die Blechträgerkonstruktion der Brücke hat sie als Generalunternehmen an die Gutehoffnungshütte in Oberhausen vergeben. Der Unterbau und die Türme wurden von der Tiefbaufirma H. Möller, Wilhelmshaven ausgeführt. Die Elektrik der Brücke lieferten die Siemens & Schuckert Werke, Berlin.
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Wegen der ungünstiger Witterung und dem Winter konnte mit dem Bau der Behelfsbrücke erst am 22. März 1926 begonnen werden. Am 19. April wurde die alte Klappbrücke für den Verkehr gesperrt und abgerissen. Die Firma Möller errichtete die Türme unter Verwendung von Klinkern der "Vereinigten Bockhorner Klinkerwerke". Die MAN baute die Technik ein und bereits am 20. November 1926 war die Brücke befahrbar. Nachdem der Brückenwärter mit allen Einrichtungen vertraut und in der Bedienung eingewiesen war konnte die Amalienbrücke am 22. Dezember 1926 übergeben werden.
Die Gesamtkosten der Amalienbrücke betrugen 250.000 RM und lagen im geplanten Kostenrahmen.
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Die Klinkertürme beider Brücken entwarf der Architekt und Baurat Adolf Rauchheld (*1868 Bochum +1932 Oldenburg). Er plante in Oldenburg u.a. das Amtsgericht und das E-Werk an der Hunte.
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Die Amalienbrücke wurde im August 1980 abgebrochen. Sie wurde als feste Brücke etwas weiter westlich neu gebaut. Der Cäcilienbrücke droht 2018 ein ähnliches Schicksal.
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Bau der Cäcilienbrücke >>> Seite 2 von 2
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