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Ludwig WILHELM Martin MORISSE
(*16. Oktober 1870 in Brake
+22. September 1936 in Oldenburg)

war ein Künstler, der wie kein zweiter, mit unserer Heimat verbunden war.












Bild links:
Selbstbildnis, Öl auf Leinwand um 1900
 


Wilhelm Morisse, Maler und Kirchenrestaurator

 

Sein Vater war Lehrer und zog nach Bad Zwischenahn und dann nach Oldenburg. Nach Abschluss der Schule wollte Morisse die Kunstakademie in Dresden besuchen. Die Mittel der Eltern reichten dafür nicht aus und so musste er 1886 bei einem Anstreicher in die Lehre gehen. Nach der Lehre 1889 ging er zu Professor Hermann Schaper (1853-1911) nach Hannover, der sakrale Bauten ausmalte.
Die umfangreichen Aufträge bei Schaper schlossen auch Entwürfe für Glasfenster und Mosaiken ein. Dort erwarb sich Wilhelm Morisse das Rüstzeug für seine spätere Arbeit.




Bild links:
Wilhelm Morisse in den 20er Jahren
 


Bild unten links: Sophie Katharina Wilhelmine Morisse (geb. Ruschmann), die Mutter des Malers.
Bild unten rechts: Gerhard Wilhelm Heinrich Morisse, der Vater des Malers.

Beide Portraits stammen von Wilhelm Morisse und wurde von ihm 1904 in Öl geschaffen.





Ab 1895 war Wilhelm Morisse für vier Jahre im Malersaal des Oldenburger Hoftheaters
(heute Staatstheater) bei dem Theatermaler Wilhelm Mohrmann (1849-1937) tätig.
Bei Mohrmann waren mehrere bekannte Oldenburger Künstler der damaligen Zeit beschäftigt.
Danach war Morisse wieder für neun Jahre bei Schaper in Hannover angestellt und erhielt dort eigene Aufträge. Während dieser Zeit unternahm er Studienreisen nach Italien, Belgien und den Niederlanden.



1904 legte Wilhelm Morisse in der St.-Johannes-Kirche, Bad Zwischenahn, das lange Zeit unter Farbe verschwundene Fresko "Das Jüngste Gericht" aus dem Jahre 1512 frei und restaurierte es.


1904 kehrte er nach Oldenburg zurück. Die folgenden Jahre machten ihn in der Öffentlichkeit bekannt. Bei Renovierungsarbeiten in heimischen Kirchen wurden gotische Wand- und Deckenmalereien entdeckt. Diese wieder zu restaurieren und für nachfolgende Generationen zu erhalten, wurden dem jetzt bekannten Maler Wilhelm Morisse übertragen. Diese Arbeit fesselte ihn ungemein.
Die Wand- und Deckenmalereien aus der vorreformatorischen Zeit erneuerte er mit seltener Meisterschaft. Diese Arbeiten wurden 1904 in Zwischenahn, 1906 in Edewecht, 1908 in der Gertrudenkapelle in Oldenburg und in einigen anderer Kirchen im Einklang mit den Kirchenbehörden ausgeführt. In der Gertrudenkapelle zu Oldenburg hat er sich im Chor der Engel selbst verewigt.
Sein Name und die jeweilige Jahreszahl ist noch immer unter den Kirchenbildern zu lesen.



1911 erhielt Morisse die Silberne Medaille für Wissenschaft und Kunst und 1916 die Goldene Medaille. Er wurde Mitglied der Vereinigung Nordwestdeutscher Künstler und des Deutschen Werkbundes.
Seit 1904 gehörte er dem Oldenburger Künstlerbund an und war bis 1918 in deren Vorstand.
Ab 1907 stellte er regelmäßig im Oldenburger Kunstverein seine Landschaftsbilder aus. Im Krieg ab 1914 wurde er als Regimentsmaler des Oldenburgischen Infanterie-Regiments Nr. 91 beschäftigt.





Blumenvase,
Pastellzeichnung auf Papier


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