Der als Märchenprofessor bekannte Heinrich Wilhelm Wisser(Bild links) wurde am 27. August 1843 in Ostholstein geboren. Seine Jugendzeit hat er in Braak einem kleinen Dorf südlich von Eutin verlebt. Hier wohnte er in der strohbedeckten Rauchkate seiner Großeltern. Von seiner Großmutter hörte er auch die ersten Märchen. Er besuchte das Gymnasium in Eutin und studierte danach in Kiel und Leipzig. 1869 promovierte er und legte 1870 das Staatsexamen ab. 1894 wurde ihm der Professorentitel verliehen. 1902 ließ er sich an das Gymnasium nach Oldenburg versetzen und trat 1908 in den Ruhestand.
Im Jahre 1898 fing er an Märchen zu sammeln. Zwölf Jahre hat er seine Heimat nach Geschichten aller Art durchforscht. Mit welcher Mühsal dies verbunden war, erzählt er in seinem Buch "Auf der Märchensuche". Seine beste Märchenfrau war wohl Frau Christine Block aus dem Dorf Kröß/Holstein. Von ihr erzählt er "Christine eine alte und gebrechliche Frau, erwies sich als eine Märchenerzählerin ersten Ranges und ist von meinen Erzählerinnen die bedeutendste".
Die Kate in Braak in der der Märchenprofessor Wilhelm Wisser seine Jugend verlebte.
Wilhelm Wisser umgeben von Kindern die seinen Erzählungen lauschten.
Professor Wilhelm Wisser starb am 13. Oktober 1935 in Oldenburg. Er wurde 92 Jahre alt. Seine gesammelten Märchen sind in den dreibändigem Werk "Wat Grotmoder vertellt" erschienen. Illustriert wurden die Bände von dem Oldenburger Malerprofessor Bernhard Winter. Wilhelm Wisser war Mitbegründer des "Ollnborger Kring". Die Stadt Oldenburg hat eine Straße nach ihn benannt.