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Lange ist es her, daß die Welt des Fußballs noch in Ordnung war. Es war noch die fernsehlose Zeit, ohne Wiederholungen in Zeitlupe, ohne Startrainer und ohne die unfassbaren Ablösesummen.
Spiel und Geld hielten sich in den 1940er und 1950er-Jahre die Waage. Die Relation stimmte noch.



Felix "Fiffi" Gerritzen, Fußball-Nationalspieler

FELIX GERRITZEN, genannt "FIFFI" GERRITZEN
Geboren 6. Februar 1927 in Oldenburg, gestorben 3. Juli 2007 in Münster

Seine Kindheit verbrachte er in Oldenburg. Bevor er mit 16 Jahren
zum Kriegsdienst eingezogen wurde, kam er bereits in der niedersächsischen Jugendauswahl zum Einsatz. In der Kriegssaison 1943/44 verstärkte er zeitweise den VfB in der "Gauliga Weser-Ems".
1943 wurde er zum Wehrdienst eingezogen und zum Fallschirmspringer ausgebildet. Beim ersten Absprung über Breslau geriet er bereits in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach Rückkehr aus der Gefangenschaft spielte er wieder für den VFB. Ein Glücksfall!




 

In der Saison 1948/49 sicherte sich der VFB, am 10. Juli 1949, durch einen 5:0 Sieg über Bergedorf 85 den Aufstieg in die Oberliga (die damals höchste Spielklasse). In der darauffolgenden Saison 1949/50 erreichte der VFB als Aufsteiger den 9. Rang. Der pfeilschnelle Fiffi Gerritzen erzielte in den
28 Spielen 14 Tore. Die Spielzüge waren noch unkompliziert, entscheidend war das Tempo. Gerritzen , schon lokaler Fußballstar, fiel durch seine enorme Schnelligkeit auf. Aufgrund dieser tollen Leistung wurde er zum Spiel der Nordauswahl gegen den Westen am 14. Mai 1950 in Köln nominiert.



10. Juli 1949 - Nach dem Spiel gegen Bergedorf, das 5:0 gewonnen wurde und den Aufstieg perfekt war, lief Fiffi Gerritzen mit dem Siegerkranz vom Platz.



10. Juli 1949 - Das Mannschaftsfoto nach dem 5:0 Sieg über Bergedorf. Fiffi Gerritzen wollte den Siegerkranz nicht wieder hergeben.



Doch dann geschah das für die Fans Unvorstellbare:
Fiffi Gerritzen verließ am 6. Juli 1950, "bei Nacht und Nebel", wie die Nordwest-Zeitung den entsetzten Fans berichtete, den VFB und ging zum SC Preußen Münster, die in der Oberliga West spielte. Im Jahr darauf kam für den VfB der Abstieg. Die Oldenburger Fans haben "Fiffi" dafür verantwortlich gemacht und ihm seinen unrühmlichen Abgang nie verziehen.



1949 - Fiffi Gerritzen (4. von rechts) auf dem Mannschaftsfoto des VfB Oldenburg.



Was war geschehen? Der SC Preußen Münster suchte für die Saison 1950/51 Verstärkung.
Von Borussia Dortmund hatte man bereits Alfred (Addi) Preißler und Rudolf Schulz verpflichtet.
Der Verein strebte die Meisterschaft in der Oberliga West an. Fiffi Gerritzen passte genau in das Konzept des SC Preußen Münster. Sein Vater, gebürtiger Münsteraner, wird ihn von den
Vorzügen der Domstadt und den Wechsel nach Münster überzeugt haben.



 

Rückblick auf den
16. Oktober 1949


Ein Spiel das unvergessen bleibt!

Nach dem Aufstieg in die Oberliga Nord im Jahr 1949 sorgte der VfB für die große Überraschung. Der VfB gewann durch einen Treffer von Heinz Mävers mit 1:0 gegen den damals schon ruhmreichen HSV.


Fiffi Gerritzen war Teil dieser Mannschaft.


16. Oktober 1949 - Diese VfB-Mannschaft besiegte den HSV. Stehend von links: Trainer Pilz, Gerritzen, Emmerich, Meyer, Mävers und Burek. Hockend von links: Hoffmann, Heger, Grote, Schlack, Erdmann und Schütters.



20 000 Zuschauer sahen das Spiel des VfB degen den HSV in der "Hölle" von Donnerschwee.



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