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1853 wurde zwischen dem Großherzogtum Oldenburg und dem Königreich Preußen der "Kriegshafen" Vertrag geschlossen. In Heppens (heute Wilhelmshaven) entstand der nach Kaiser Wilhelm I. benannte Kriegshafen Wilhelmshaven. Vor Ort gab es nicht genügend Baustoffe für solch ein riesiges Projekt. Die Eisenbahn von Bremen nach Heppens wurde erst am 3. September 1867 eingeweiht. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden fast alle Materiallieferungen für den Bau des Hafens mit Fuhrwerken, zum Teil aus weit entfernten Gebieten, herangeschafft.



Die Geschichte der Spedition Deus

FRIEDRICH WILHELM DEUS (*12.August 1831 in Flachsberg/Gräfrath
+17. April 1887 in Oldenburg) arbeitete als Fuhrmann und transportierte mit seinem Pferdefuhrwerk sogenannte Langeisen von Solingen nach Wilhelmshaven. Ein Pferdefuhrwerk war auf dieser Strecke etwa 14 Tage unterwegs. Deus machte auf diesen Touren regelmäßig in Oldenburg Station und zwar in der Gastwirtschaft Pophanken, Lange Straße 92 (siehe Bild unten). Die Gastwirtschaft Popanken war ein sogenannter Ausspann in dem durchreisende Fuhrleute Hofräume und Stallungen für ihre Gespanne vorfanden. 1856 verliebte er sich in die vier Jahre ältere Gastwirtstochter Johanne Gesine Pauline Popanken. Sie heirateten am 2. Dezember 1856 und knapp sieben Monate später am 14. Juni 1857 wurde ihr erster Sohn Emil geboren.




 

1900 - Im zweiten Haus links befand sich um 1856 die Gastwirtschaft Popanken. Um 1900, zur Zeit der Aufnahme, nannte sich der Gasthof "Alt-Oldenburg" und der Besitzer war Gustav Martens.



Friedrich Wilhelm Deus wollte sich nach seiner Heirat in Oldenburg niederlassen. Das setzte voraus das man die Bürgerrechte der Stadt Oldenburg besaß. Deus beantragte im Oktober 1859 die Aufnahme als Bürger in das Großherzogtum Oldenburg sowie das Bürgerrecht der Stadt Oldenburg. Er muss einen guten Leumund gehabt haben, denn bereits am 9. Dezember 1859 erklärte der Stadtmagistrat gegenüber der Großherzoglichen Regierung, dass er das Gesuch bewilligen werde. Am 22. März 1860 ist Wilhelm Deus das Bürgerrecht der Stadt Oldenburg verliehen worden. Damit konnte er jetzt einen Gewerbebetrieb eröffnen. Die Inhaberin der Gastwirtschaft Gesche Margarethe Elisabeth Popanken (*31.Januar 1796) war Witwe und wollte sich aus dem Geschäft zurückziehen.
Deus beantragte eine Schankkonzession und führte den Gasthof gemeinsam mit seiner Frau weiter.




1867 kam die Eisenbahn nach Oldenburg. Am 14. Juli 1867 fand die Jungfernfahrt von Bremen nach Oldenburg statt. Es folgte am
3. September 1867 die Inbetriebnahme der Strecke Oldenburg-Heppens (später Wilhelmshaven) und 1869 die Strecke Oldenburg-Leer.
Friedrich Wilhelm Deus hatte ein Gespür für die Entwicklung des Transportwesens in der Region denn bereits am 16. Juli, zwei Tage nach Eröffnung der ersten Oldenburger Eisenbahnlinie erschien in den "Oldenburgische Anzeigen" folgendes Inserat:




 
Mit dem heutigen Tage eröffne ich eine Linienfahrt von und zum Bahnhof, in der Weise, dass ein bequemer und elegant eingerichteter Wagen vor Abfahrt der Züge jedes Mal vom Marktplatz aus über die Langestraße nach dem Heiligengeistthore und zurück durch die Achternstraße, dann durch die Ritterstraße und über den Stau zum Bahnhof führt und Passagiere aufnimmt. Ebenso wird bei Ankunft der Züge ein Wagen am Bahnhofe halten und die Passagiere zur Stadt befördern. Ein zuver-lässiger Conducteur wird den Wagen begleiten und für sichere Überbringung der Reiseeffekten sorgen. Für Benutzung des Wagens zahlt à Person, einschließlich der bei sich führenden Reiseeffekten den geringen Preis von 1 Gs (Groschen).
Zugleich empfehle ich meine Gastwirthschaft so wie meine Güterwagen zum Transport von Gütern von und zum Bahnhofe und berechne für 100 Pfd. 1/2 Gs. (Groschen), für 100 Ctr. (Zentner) 1 1/2 Reichsthaler. Etwaige Auslagen und dergleichen am Bahnhofe werden ohne Spesenberechnung von mir besorgt.

1867 Juli 16. ................................ F.W. Deus


ca. 1900 - Mietdroschken vor dem alten Centralbahnhof einige Jahre später.





1872

Mit dieser Anzeige inserierte der Gastwirth und Spediteur Friedrich Wilhelm Deus regelmässig im "Oldenburgischen Volksboten", einem von der Schulzeschen Hof-Buchhandlung herausgegebenen Jahreskalender.


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