Die Grüne Straße hat sich nach 1800 aus einem privaten Fußweg entwickelt. Der Fußweg führte in die "grünen Gärten" die nach Abtragung der Wälle entstanden. Die Grünanlagen nannte man "Schanzengärten" und den Fußweg "Elefantenpfad" wegen der Ähnlichkeit mit einem Pfad in der Wildnis. Von 1838 bis 1891 war der Weg durch Schlagbäume gesperrt. 1842 erhielt er nach einem Magistratsbeschluß den Namen "Grüne Straße". Seit den 60er Jahren wird an der Straße ununterbrochen abgerissen und gebaut. Großbauten u.a. von NWZ und Pius haben der Straße ihr Gesicht genommen. Das "Grün" ist nur noch eine Erinnerung an vergangene Zeiten.
1964 - Blick von der Peterstraße in die Grüne Straße. Die Häuser rechts wurden 1965 abgerissen. Sie mußten dem Neubau der NWZ weichen.
1964 - Das Eckhaus Grüne Straße 23, erbaut 1844, abgebrochen 1965. Heute steht hier das Verlagshaus der NWZ.
Mit dem 1844 erbauten Haus Grüne Straße 23 (Bild oben) verbindet sich ein Stück Oldenburger Musikgeschichte. Es war Wohnhaus des Oldenburger Hofkapellmeisters und königlich dänischen Professors August Pott , der von 1832 bis 1861 die Hofkapelle leitete. Mit ihm begann das öffentliche, bürgerliche Musikleben in Oldenburg.
Bild links: Hauseingang Grüne Straße 23. Siehe auch Bild oben. Bild rechts: August Pott, Hofkapellmeister *7. 11. 1806 +27. 8. 1883
Bild unten: Kaum zu glauben, aber so sah die Grüne Straße einmal aus. Die Häuser besaßen z.T. noch kleine Vorgärten vor ihren Häusern. Mit der Erweiterung des Pius-Hospitals und dem Bau der Heiligengeist-höfe und dem Ärztezentrum wurden alle Häuser auf diesem Bild abgerissen. Im Hintergrund rechts das "Haus Niedersachsen". Blick von der Ecke Georgstraße in Richtung Heiligengeiststraße.